Die Oberste Heeresleitung (OHL) war die höchste militärische Führungsinstanz des Deutschen Kaiserreichs während des Ersten Weltkriegs. Sie wurde 1916 eingerichtet, um die zivile Kontrolle über das Militär zu stärken und die Kriegsanstrengungen zu koordinieren.
Die OHL wurde von General Paul von Hindenburg und Generalquartiermeister Erich Ludendorff geleitet. Hindenburg war der Oberbefehlshaber des Heeres, während Ludendorff für die operative Planung und Organisation der Truppen zuständig war.
Die OHL übte eine enorme Macht über alle militärischen Angelegenheiten aus und hatte weitreichende Befugnisse. Sie kontrollierte die Kriegsstrategie, die Truppenbewegungen und die Verteilung der Ressourcen. Hindenburg und Ludendorff waren für die Entscheidungen verantwortlich, die den Verlauf des Krieges maßgeblich beeinflussten.
Die OHL war für ihre sogenannte "Zweiprinzipienführung" bekannt, bei der Hindenburg als das politische Gesicht der Führung agierte, während Ludendorff die operative Führung übernahm.
Die OHL spielte eine wichtige Rolle bei der Durchführung der großen deutschen Offensiven im Ersten Weltkrieg, wie der Schlacht von Tannenberg (1914), der Schlacht an der Somme (1916) und der Schlacht von Verdun (1916). Allerdings führten ihre Strategien und Entscheidungen letztendlich nicht zum Sieg der deutschen Streitkräfte.
Mit dem Zusammenbruch der deutschen Front im Herbst 1918 und dem Ersten Weltkrieg endete auch die Existenz der Obersten Heeresleitung. Hindenburg wurde später zum Präsidenten der Weimarer Republik und Ludendorff spielte eine wichtige Rolle beim gescheiterten Kapp-Putsch im Jahr 1920.
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